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Hochschul-Barometer 2025

Fokusthemen der Studie 2025: 
Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft
Sicherheitsrelevante Forschung

Die deutschen Hochschulen stehen 2025 in einem Spannungsfeld aus wachsenden gesellschaftlichen Erwartungen, globalen Krisen und inneren Strukturproblemen. Während sie als zentrale Akteure für Innovation, Transformation und Fachkräftesicherung zunehmend gefordert sind, sinkt die Stimmung in den Leitungsetagen auf ein historisches Tief. Das Hochschul-Barometer macht deutlich, wie eng die Leistungsfähigkeit der Hochschulen mit den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verknüpft ist.

Die Bedeutung des Transfers zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft wächst. Hochschulen verstehen Transfer zunehmend als breite Verantwortung für gesellschaftliche Transformation. Strategien werden entwickelt, Partnerschaften mit Unternehmen, Verwaltung und Zivilgesellschaft intensiviert. Doch die Befragung legt auch Verbesserungspotenziale offen: Zeitmangel, Finanzierungslücken und fehlende Anreize bremsen den Austausch. Hochschulen haben die Potenziale erkannt  – von Innovation über regionale Entwicklung bis zu Spill-over-Effekten in die Gesellschaft –, können diese jedoch nur ausschöpfen, wenn strukturelle Hürden abgebaut werden.

Stimmung 2024: 18,2 Punkte auf einer Skala von -100 bis +100 vergeben die Hochschulleitungen für ihre aktuelle Lage.
4 von 5 Hochschulleitungen geben an, dass ihre Hochschule Finanzierungslücken nach Abschluss von Projekten im Transferbereich nicht überbrücken kann.
17,4 von 100 Punkten vergeben die Hochschulleitungen auf die Relevanz des Transfers im Vergleich zu anderen Aufgaben der Hochschulen.
53 Prozent der Hochschulleitungen an, dass sicherheitsrelevante Forschung an ihren in den vergangenen zugenommen hat.
36,7 Prozent der Hochschulleitungen bewerten die Ausstattung ihrer Hochschule als (eher) positiv.
49,7 Prozent der Hochschulleitungen bewerten die gesellschaftliche Wertschätzung für Hochschulen als (eher) positiv.

Im Stimmungsbarometer zeigt sich, dass die Hochschulleitungen den gegenwärtigen Zustand ihrer Einrichtungen zunehmend kritischer einschätzen. Finanzierungsengpässe, anhaltender Personalmangel und Sanierungsstau belasten die Hochschulen erheblich. Der Lage-Index fällt auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 2011. Nur die Kooperationsbeziehungen zeigen Stabilität und werden weiterhin als Stärke gesehen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Hochschulen in einer Situation begrenzter Spielräume agieren, in der Resilienz und Anpassungsfähigkeit zur zentralen Ressource werden.

Verstärkt im Fokus der Hochschulen steht die sicherheitsrelevante Forschung. Mehr als die Hälfte der Hochschulen sieht eine wachsende Bedeutung in den letzten Jahren, zugleich bestehen Vorbehalte in Form von Zivilklauseln und ähnlichen Regelungen. Mit einem Ausbau verbinden die Hochschulleitungen Chancen auf Innovationen, neue Ressourcen und Beiträge zur Resilienz. Demgegenüber stehen hohe bürokratische Aufwände, fehlende Infrastrukturen und unklare Förderinstrumente.

In der Gesamtschau spiegeln die Ergebnisse des Hochschul-Barometers 2025 eine Hochschullandschaft zwischen Anspruch und Realität. Einerseits zeigen die Hochschulen Innovationsbereitschaft, Verantwortung und Gestaltungswillen – sei es in der Transferarbeit, in internationalen Kooperationen oder in aktuellen Feldern wie der sicherheitsrelevanten Forschung. Andererseits werden sie durch fehlende Ressourcen, starre Strukturen und unklare politische Rahmenbedingungen ausgebremst. Gleichzeitig sind auch die Hochschulen selbst gefordert, Gestaltungsspielräume besser zu nutzen, Prioritäten zu setzen und Ressourcen durch neue Kooperationsangebote zu schaffen. Nur wenn die Rahmenbedingungen verbessert und Freiräume geschaffen werden, können die Hochschulen ihr Potenzial ausschöpfen und ihre Rolle als Motoren von Innovation und gesellschaftlicher Entwicklung erfüllen.

Transfer
Transfer und Kooperation sind die zentralen Schnittstellen der Hochschulen mit Wirtschaft und Gesellschaft. Neben Forschung und Lehre bildet Transfer die dritte Mission, deren Stellenwert sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert hat. Doch wird diese Aufgabe in der Umsetzung auch ihrer großen Bedeutung für gesellschaftlichen Fortschritt und wirtschaftliche Wertschöpfung gerecht?

Stimmungsbarometer
Die Stimmung an den deutschen Hochschulen ähnelt insgesamt der des Vorjahres, bleibt jedoch auf einem niedrigen Niveau. Der Stifterverband-Lageindex liegt 2024 bei 18,2 Punkten auf einer Skala von –100 [sehr schlecht] bis +100 [sehr gut] und markiert damit den schwächsten Wert seit Beginn der Erhebung 2011.

Sicherheitsrelevante Forschung
Die geopolitische Lage für Deutschland und Europa hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sind zentrale Politikfelder geworden. Dabei wird klar, dass sich auch die Wissenschaft diesen neuen Themen stellen muss. Sicherheitsrelevante Forschung ist demnach für deutsche Hochschulen kein Randthema mehr.

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