Stimmungsbarometer
Wie bewerten Hochschulleitungen im Jahr 2018 die Lage und die Entwicklungen ihrer Hochschulen? Welche Veränderungen seit der ersten Befragung im Jahr 2011 lassen sich ausmachen?
Die Hochschulen in Deutschland gewinnen Gestaltungsspielräume. Durch ihre Profile in Forschung, Lehre und Wissenstransfer beeinflussen sie Innovationsprozesse und gesellschaftliche Entwicklungen. Doch wohin steuern die Hochschulen? Wie wirken sich die Strategien der Partner aus Wirtschaft und Politik auf die Hochschulentwicklung aus?
Das Hochschul-Barometer des Stifterverbandes gibt seit 2011 Antworten aus Sicht der Hochschulleitungen. Jährlich analysiert es die Einschätzungen der Rektoren und Präsidenten zur aktuellen Situation und ihre Erwartungen für die nahe Zukunft. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die differenzierte deutsche Hochschullandschaft. Das Hochschul-Barometer ergänzt damit als Expertenvotum und Stimmungsbarometer die Daten der deutschen Hochschulstatistik.
Die große Mehrheit der Hochschulen fühlt sich digital gut vorbereitet, um trotz der Corona-Pandemie ins Sommersemester zu starten. In einer Sonderbefragung des Hochschul-Barometers Anfang April gaben knapp 90 Prozent der Hochschulen an, dass sie sich (eher) gut gerüstet fühlen, den Semesterstart übergangsweise mit digitalen Lehrveranstaltungen zu organisieren. Selbst für den Fall, dass im gesamten Sommersemester keine regulären Präsenzveranstaltungen und Prüfungen möglich sein sollten, können drei Viertel der Lehrveranstaltungen und knapp zwei Drittel der Prüfungen digital durchgeführt werden. Zudem sehen die Hochschulleitungen die Corona-Beschränkungen nicht nur als Herausforderung. Mehr als 90 Prozent der Hochschulen empfinden die aktuelle Situation auch als Chance, sich im Bereich digitalen Lernens und Lehrens langfristig besser aufzustellen.
Weitere Themen der Befragung betrafen potentielle Unterstützungsmaßnahmen durch die Politik sowie die Reaktion der Hochschulen auf die Corona-Pandemie in der eigenen Forschung und in der Wissenschaftskommunikation. Insgesamt haben 168 Hochschulen an der Umfrage teilgenommen, was einer hohen Rücklaufquote von 43 Prozent entspricht.
Die Stimmung unter den Rektoren und Präsidenten ist insgesamt verhalten positiv. Der Gesamtindex liegt mit 21,4 Punkten ähnlich hoch wie in den vergangenen fünf Jahren. Es bestehen allerdings große Unterschiede in der Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen, den Kooperationsbeziehungen und der Wettbewerbsfähigkeit. Zudem unterscheiden sich die Ergebnisse stark nach Hochschultyp, Trägerschaft und Größe der Einrichtung.
Das Hochschul-Barometer ist Teil der gemeinsamen Initiative Innovationsfaktor Hochschule von Stifterverband und Heinz Nixdorf Stiftung.